Die Psychologie der Farben

Farben laden dazu ein, kreativ zu sein. Jeder kennt noch aus seiner Kindheit die riesigen Farbpaletten der Stifte, die man von den Eltern und Angehörigen geschenkt bekommen hat. Ein leeres Blatt – und man konnte sich nicht entscheiden, mit welcher Farbe man zuerst beginnt.

In der Kreativbranche will der Einsatz von Farben gut überlegt sein, denn Farben haben eine große Einwirkung auf unsere Wahrnehmung und Gefühlswelt; die Experten sprechen hier von der „Farbpsychologie“. Farbe wirkt! Das kann man gut erkennen, wenn man sich im Supermarkt bewusst auf die Wahl der Farben einzelner Produkte konzentriert. Jedes Produkt kämpft um unsere Aufmerksamkeit und will gekauft werden. Die eine Packung Nudeln versucht mit ihren Farben Grün-Weiß-Rot die Sehnsucht nach Italien zu wecken, eine andere Nudelverpackung möchte mit ihrem tiefen Blau einen Eindruck von Eleganz und hochwertiger Qualität erzeugen, die trotz ihres hohen Preises ihr Geld wert ist. Die Kaufentscheidung wird in Bruchteilen von Sekunden gefällt und hat wenig mit Rationalität, sondern vor allem mit subjektiven Eigenschaften wie Sympathie und Vertrauen zu tun.

Die Farbtemperatur

Farben haben eine „Temperatur“ und können in „warm“ oder „kalt“ unterteilt werden. Warme Farben haben die Eigenschaft, dass sie auf Menschen aktivierend wirken, d. h. sie wecken die Aufmerksamkeit des Betrachters. Kalte Farben dagegen wirken beruhigend und sind dezent. Untersuchungen hatten belegt, dass diese Wahrnehmung auf den Menschen weltweit gleich ist.

Wirkung

Farben besitzen darüber hinaus eine symbolische Bedeutung, die nach Kulturkreis anders assoziiert wird. Wir symbolisieren in unserem Kulturkreis die Farbe Schwarz mit Trauer, im ostasiatischen Raum nimmt Weiß diese Position ein. Da diese Symbolik stark variiert, wird in diesem Beitrag darauf verzichtet. Einen interessanten Beitrag über die Symbolik von Farben findet man auf spaceride.de.

Anwendung

Farben spielen eine bedeutsame Rolle und sollten bei der Wahl in der Gestaltung daher mit Bedacht eingesetzt werden. Sie können eine grundlegende Entscheidung dabei spielen, wie man wahrgenommen werden möchte: Möchte ich seriös erscheinen, dann bin ich zunächst mit einem kalten Farbschema gut bedient. In diesem Spektrum kann ich dann meine Wahl vertiefen und anhand der Wirkung einzelner Farben festmachen. Dennoch ist die Farbpsychologie ein Teil der gesamten Farbenlehre, anhand der man eine Entscheidung treffen kann, aber nicht muss.