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Schriftarten: Klassifikation und Wirkung (1)

Schriftarten sind der Kern in der Gestaltung von Arbeitsblättern. Mit ihnen steht und fällt die Gesamtwirkung, weshalb die Wahl nicht einfach willkürlich erfolgen sollte. Da die Thematik dazu sehr umfangreich ist, werden wir uns damit in mehreren Teilen beschäftigen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Klassifikation von Schriftarten und ihre Wirkung.

Klassfikation von Schriften

Es existieren unzählige Schriftarten, da kann man recht schnell den Überblick verlieren. Hilfreich ist, wenn wir uns zunächst anschauen, wie man Schriften gruppieren kann, um ein wenig Ordnung in der Gesamtzahl aller Schriften zu bringen. Denn wenn wir eine Ahnung haben, welche Kategorien von Schriften es gibt, können wir besser eine Entscheidung bei der Schriftwahl treffen.

Hinweis: Dies ist mein eigenes Schema. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Schriften zu klassifizieren. Eine davon ist die DIN 16518. Darüber hinaus sind die Übergänge zwischen Kategorien bei manchen Schriften fließend.

Schriftkategorien

Serif

Serifschriften sind der Klassiker unter den Schriften. Serifen sind die sogenannten Querstreifen am oberen oder unteren Ende von Zeichen. Sie funktionieren wie „Schienen“, die das Auge besser eine Zeile entlang gleiten lassen. Daher sind Serifen besonders gut für längere Texte geeignet, da sie die Lesbarkeit deutlich erhöhen.

Beispiele: Garamond, Times, Caslon, Georgia, Palatino

Sans Serif

Diese Schriften kommen ohne Serifen daher. Das „Sans“ im Namen leitet sich vom Französischen ab und bedeutet „ohne“. Sie sind deutlich schnörkelloser und wirken daher noch seriöser.

Beispiele: Frutiger, Helvetica, Futura, Univers, Avenir

Slab Serif

Diese Schriften weisen sehr auffällige, streng geometrische Serifen auf und haben damit eine starke Persönlichkeit. Sie entstanden in einer Zeit, als die Massenproduktion eine wichtigere Bedeutung gewann – die dazu einhergehende Werbung war auf Aufmerksamkeit ausgelegt, wofür diese Schriftklasse mehr als ideal ist.

Beispiele: Egyptienne, Rockwell, Sentinel

Handschriften

Diese Schriften imitieren einfach nur Handschriften. Es gibt Schulhandschriften, Comic-Schriften, Frakturschriften und viele mehr. Von festlichen Schreibschriften bis zu ungestümen Marker-Schriften, welche Graffiti nachahmen, ist vieles dabei, weshalb auch der Einsatzzweck ein breites Spektrum aufweist.

Beispiele: Comic Sans, Lucida Blackletter, Zapfino, Marker Felt

Dekorationsschriften

Manche nennen sie „Display-Schriften“, aber wie auch immer man es nennt: Sie haben einen dekorativen Einsatzzweck und werden daher meist für Überschriften oder Titel auf Plakaten eingesetzt, um beim Publikum Aufmerksamkeit zu generieren.

Beispiele: Avant Garde, Banco ITC, Stencil

Schriftwirkung

Die Wirkung von Schrift wurde in der Schriftklassifikation bereits angedeutet. Jede Schrift hat ihre eigene Wirkung und es lohnt sich, ein wenig damit zu experimentieren, wie diese insgesamt wirkt. Man wird einen fundamentalen Unterschied bemerken, wenn man in einem Dokument eine Schriftart durch eine andere ersetzt. Wichtig bei der Wahl ist der Einsatzzweck. Ein Beispiel: Du möchtest eine Todesanzeige gestalten. Hier wäre es fatal, wenn du dafür die sogenannte Comic Sans verwenden würdest. Hier kommt eine Serifenschrift besser, da diese weitaus seriöser und klassischer wirkt:

  • Serifenschriften: Klassisch, seriös, freundlich
  • Sans Serif: formal, distanziert, seriös, modern
  • Slab Serif: auffällig, markant, bodenständig, stabil
  • Handschriften: je nach Schrift anders; von klassisch bis modern, von seriös bis verspielt ist alles möglich
  • Dekorationsschriften: generell auffällig, gelegentlich streng, Wirkung variiert je nach Schriftart deutlich

Einsatz in der Schule

Für deine Dokumente ist nun wichtig, dass du für dich entscheidest, welche Schriftart du nun wählst. Du solltest einerseits deine Zielgruppe vor Augen haben: Jüngere Schüler lesen kürzere Texte, weshalb sich hier eine freundliche Sans Serif anbietet, in höheren Klassen werden Texte länger, weshalb zugunsten der Lesbarkeit eine Serifenschrift genutzt werden sollte. Auch das Fach selbst kann Einfluss auf die Wahl haben: Naturwissenschaftliche Fächer sind meist nüchtern-pragmatisch, weshalb sich hier serifenlose Schriften gut eignen, in Sprachen wird dagegen viel mehr gelesen, was den Einsatz von Serifenschriften rechtfertigt. Wofür auch immer du dich entscheidest, mit einer Serifenschrift oder einer serifenloser Schrift machst du nichts verkehrt. Für Überschriften kannst du dagegen gut experimentieren und eine Slab Serif oder eine Dekorationsschrift verwenden. Probiere dich aus und lass die Dokumente auf dich wirken. Für Beispielsätze und Anweisungen kann man dagegen gut eine Handschrift verwenden. Aber beachte: Du solltest niemals zu viele Schriften verwenden, sondern deine Auswahl auf zwei (maximal drei) im gesamten Dokument beschränken. Ansonsten wirkt das Dokument schnell unruhig und schlecht durchdacht.

Generell solltest du eine Schrift für jeweils Folgendes wählen:

  • Textkörper (Serifenschrift, Sans Serif)
  • Überschriften (Slab Serif, Handschriften, Dekorationsschriften)
  • Sonstiges (z. B. Beispieltext – Sans Serif, Handschriften)

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